Mittwoch, 31. Oktober 2007

Von der Scheinheiligkeit des Fanseins

Vorwort
Der nachfolgende Text wurde inspiriert durch die Lektüre des Buches "Fuck Forever" von Albert Koch (mehr dazu gibt es, nachdem ich es ausgelesen habe), sowie eines Individuums, welches ich beim Spiel Bayern München - Borussia Mönchengladach erblickte.
Andersweitige Interpretationen liegen leider nahe, sind aber nicht beabsichtigt. Ursi und Maike, das hier geht nicht gegen euch :-)


Früher ging man zu Veranstaltungen, die man gemeinhin als Ereignis bezeichnet hat (um das Wort Event einmal zu vermeiden), weil man Teil einer großen Masse sein konnte und dann in deren Anonymität seiner eigenen Begeisterung freien Lauf lassen zu können. Man wollte seine Leidenschaft mit hunderten und tausenden anderen Gleichgesinnten teilen. Man gab etwas und bekam auch viel zurück. Nämlich die Bilder im kopf und die Erinnerungen eines berauschenden Abends, von dem man noch Jahre später mit glänzenden Augen erzählen konnte.
Heute bekommt man auf OASIS-Konzerten sogar im größten Geschiebe der zweiten Reihe von links noch einen Fotoapparat vor's Gesicht gehalten, weil dieser Jemand sein Ego dadurch steigern muss, dass der- oder diejenige ja später dann vor den Freunden damit prahlen kann.
Oder der Typ gerade eben beim Fussball, der nach Kloses Tor, statt sich zu freuen und zu jubeln (jeder herzensgute Fan wäre zu nichts anderem in der Lage vor Überschwang) doch lieber sein Handy rausholt und den Jubel der Spieler filmt um das ganze später wahrscheinlich auch noch bei Youtube reinzustellen und damit sein Ego aufpolieren will, falls ihm ein anderer, ebenso achso cooler aber fussballerisch herzloser einen Kommentar darüber schreibt, wie geil er doch die Spieler eingefangen hätte.
Die Zahl derer nimmt zu, die nur noch zu solchen Orten des Fantums und der Hingabe gehen, um sich später profilieren zu können. Aber man geht doch eigentlich nicht dorthin um Ego zu sein, sondern um Teil eines großen Ganzen zu werden, das sich einem einverleibt und danach erschöpft aber überglücklich wieder ausspuckt.
Leider nimmt das immer mehr zu. Ich erfreue mich im Gegensatz dazu lieber an all den strahlenden Gesichtern, die man nochimmer auf Konzerten oder Fussballspielen erblickt, weil sie sich aus ganzen Herzen freuen.

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