Mittwoch, 7. März 2007

Zukunftsdepression mit Warnsignal

Ich freu mich zurzeit einfach zu sein, sein zu dürfen und keine Probleme zu haben, denn sind wir doch mal ehrlich, unsere Problemchen sind Peanuts im Gegensatz zu all den Dingen die täglich weltweit passieren können, und auch passieren.
Wir sind verdammt nochmal riesige Kinder des Glückes. Wir leben in Frieden, in einem demokratischen Land, in einer immernoch ziemlich toleranten Gesellschaft und viele von uns verdienen soviel Geld, das wir nicht leiden, hungern oder ähnliches machen müssen. Und das sollte sich ein jeder in diesem Land auch bewusst werden lassen, denn wer weiß, wie lange es noch diesen Status Quo haben wird.
Wir können die Erderwärmung nicht mehr aufhalten, wir werden unseren Kindern eine Welt hinterlassen, die nicht besser sein wird, als jetzt, sind wir ehrlich, müssen wir eingestehen, das es bergab geht. Der Zenit ist überschritten, unsere Zivilisation ist an einen Punkt angelangt, wo es schwer werden wird, so wie bisher weiter zu machen. Bloß sieht das nicht jeder ein.
Und all die Konflikte, Kriege, Diskussionen oder sonstige kleine und große Katastrophen sind nichts im Gegensatz dazu was geschieht, wenn es wirklich merklich wärmer wird. Unsere Lebensmittelvorräte werden nicht mehr so aufgefüllt werden können, weil es für eine vernünftige Landwirtschaft zu warm wird. Die Meere werden übersäuert und das Leben in den Ozeanen wird in seiner bisherigen Form nicht weiter existieren können. Küstenstriche werden nicht mehr vom Fischfang leben können.
Die armen Länder bleiben arm, die reichen, wollen ihren Wohlstand beibehalten, es wird neue Kriege geben, doch diesesmal dann um Rohstoffe, um fruchtbare Böden, um die letzten Wasservorkommen.
Wir wollen all dies noch nicht sehen, weil es uns so gut geht, weil wir keine andere Welt als diesen Wohlstand voller Fortschritt kennen. Wir haben uns in den letzten 60 Jahren so daran gewöhnt, in Frieden zu leben, dass wir die Leiden eines solchen Szenarios nicht kennen, sie sogar ausblenden und ignorieren können. Wir schalten gerne weg und schütteln oft den Kopf wenn wieder Bilder von toten Soldaten aus Kriegen gezeigt werden, wenn Völkermorde angeklagt werden. Wir sehen es, aber verstehen wir wirklich, was dort geschieht? Wollen wir es verstehen, oder lieber weiter umschalten zum nächsten Programm mit Tieffliegeranspruch und ohne intelektuelle Substanz? Die Antwort für viele in unserer Gesellschaft lautet wohl Ja.
Wir haben es uns bequem gemacht mit unserem tollen Krankenversicherungssystem, um das uns alle Welt beneidet und an dem wir ständig rummeckern. Es gibt keine staatlichen Repressionen gegenüber einer Opposition (zumindestens nicht so wie in vielen anderen Ländern dieser Welt). Wir haben immerhin das Recht auf Meinungsfreiheit, dürfen uns in einem toleranten Rahmen äußern, kritisieren, anmahnen. Es gibt Länder, wo man dafür geköpft wird.
Wir sollten bei all dem was geschieht nicht vergessen, wie viel Glück wir haben hier geboren worden zu sein, in einer Generation, der es an wenig mangelt, und die mehr Möglichkeiten besitzt, als sich die Menschen drei Generationen vor uns noch nicht einmal hätten erträumen lassen.
Stattdessen meckern wir an allem herum, wollen nichts preisgeben und laufen blindlings und doch sehenden Auges in unser Verderben. Wir sollten langsam unsere Augen auf machen, sonst wird es irgendwann ein schmerzhaftes Erwachen geben.

Freitag, 2. März 2007

Oasis vs Blur

Zitat von Thorsten von den Beatsteaks über zwei Britpop Bands auf "MTV Masters: so 90s" dem ich nichts mehr hinzufügen muss.
Blur waren für die Mädels und Oasis für die Jungs.
Recht hat der gute Mann!!!

Montag, 26. Februar 2007

... and the oscar goes to?!

Tja, nun ist es also wieder vorbei und so langsam hat sich meine Aufregung und meine Erregung wieder gelegt.

Fangen wir mit den positiven Überraschungen an! Martin Scorsese hat es also endlich geschafft. Ich hatte es gehofft, gewünscht, beide Daumen gedrückt und fast hätte ich wieder nicht dran geglaubt, doch dann ... dann bekommt er ihn wirklich und das auch höchst verdient dieses Jahr, weil er seine Vision am stringentesten und besten auf die Leinwand gebracht hat. Und dann erhält "The Departed" auch noch die Auszeichnung als Bester Film und nachdem Scorsese seinen bekommen hatte ging die Tendenz doch stark von "Babel" weg, hin zu diesem Film, der es zum Glück nicht nur mir angetan hatte.
An sich muss man eh feststellen, dass "Babel" neben "Dreamgirls" wohl wahrlich die Verlierer des Jahres waren. "Babel" erhielt von den sieben Nominierungen nur den Oscar für die beste Musik (Gustavo Santaolala zum zweiten mal hintereinander nach "Brokeback Mountain" im letzten Jahr) und "Dreamgirls" erhielt auch nur zwei, darunter für Jennifer Hudson als Nebendarstellerin aber keinen als besten Song, wo der Film dreimal nominiert war. Diesen Oscar erhielt Melissa Etheridge für den Titelsong zum Film "Eine unbequeme Wahrheit", der auch bester Dokumentarfilm wurde (die Academy war diesesmal also eher auf den Nebenschauplätzen politisch aktiv).
So auch bei der Kategorie, die mir neben dem RegieOscar am meisten am Herzen lag, nämlich für den besten fremdsprachigen Film. Und ich war baff und ich gebe es auch gerne zu, auch niedergeschlagen, dass der deutsche Beitrag "Das Leben der Anderen" gewann. Mein favourisierter Film "Pans Labyrinth" ging hier leer aus, obwohl es bis dahin so aussah, als könnte er gut abräumen. Es gab bereits vorher Auszeichnungen für die beste Ausstattung, das MakeUp und die beste Kamera (wo ich ja weit daneben lag beim Tip *g*). Nun ja, war vielleicht doch ein wenig zu heftig was dort im spanischen Bürgerkrieg so abging, weshalb sich die Academy dann doch eher für den politisch eher den Zeitgeist treffenden deutschen Beitrag entschied, was ich so halt nicht erwartet hatte. Nun ja, ich war dann halt erstmal ziemlich down, aber ... ach was soll's denn. Es wurde zum Schluss ja doch alles gut.
Die besten Schauspieler gingen an die Favouriten und nun scheint die Academy wohl auch endgültig ihre alten Rassendiskriminierungen abgelegt zu haben, gewann doch nun zum dritten mal innerhalb weniger Jahre mit Forest Whitaker ein afroamerikanischer Schauspieler die höchste Auszeichnung der Filmbranche. Und Helen Mirren für "The Queen" war erwartet worden und ja auch einer meiner wenigen richtigen Tips.
Tja, was bleibt nun also? "The Departed" ist überraschend der Abräumer des Abends geworden, "Babel" und "Dreamgirls" sind mal richtig derbe abgeschmiert und das Fazit, dass der Jury nicht immer nach politischen Filmen ist, sondern manchmal auch einfach nur dem richtigen Menschen zum richtigen Film die wundervollen Worte sagt: " ...and the Oscar goes to ... Martin Scorsese!!!"
Abschliessen jedoch möchte ich mit einem Zitat aus der Dankesrede von Forest Whitaker, die mich sehr berührten:
Because when I first started acting, it was because of my desire to connect to everyone. To that thing inside each of us. That light that I believe exists in all of us. Because acting for me is about believing in that connection and it's a connection so strong, it's a connection so deep, that we feel it. And through our combined belief, we can create a new reality.
And that's what movies are about. To touch us in the bottom of our heart and the amazing chance to create some new things.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Pans Labyrinth

Pans-Labyrinth-2

Wenn man alles zu verlieren glaubt, was man liebt, was bleibt einem dann noch? Entweder nichts, oder die Fantasie. Wählt man das Nichts, ist man verloren darin, schlägt man den anderen Weg ein, dann wartet eine Zuflucht, ein kleiner Ort, ein Moment Schönheit. Doch wo steht geschrieben, dass das weniger gefährlich sein muss, als die Realität?
In Guillermo del Toros neustem, heute bei uns angelaufenem Film "Pans Labyrinth" ist es die Gestalt eines kleinen Mädchens, das eben jenen Ort aufzusuchen wünscht. Es ist die Erinnerung an ein vergangenes Leben, die Hoffnung auf einen Platz, an dem sie wichtig ist und sich geborgen fühlen kann. Es ist die Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe, nach einem Augenblick des Vergessens. All dies führt sie hinein in eine Welt, die nicht wirklich ist und doch immer mehr mit ihrer Realität verschwimmt. Und je mehr sie sich von ihrem Stiefvater wegwünscht, desto mehr wird einjeder in ihre Fantasie hineingezogen. Und irgendwann sind die Grenzen fließend, der Ort, den sie hinter sich zu lassen wünscht, nimmt mehr und mehr Einfluss auf ihre Zuflucht und ihre Fantasie durchdringt ihr normales Leben, mit fatalen Konsequenzen für beide Seiten ihrer Welt.
Es ist kein Film für Kinder, er ist nicht zu Unrecht erst ab 16 Jahren freigegeben, und doch ist es ein Film über Kinder und ihre Macht unsere Welt zu erkennen, so wie sie ist und sich dann davor mit aller Kraft zu verstecken, zu flüchten und sich selbst versuchen zu bewahren. Es ist ein Hochlied auf die Kraft der Einbildung und auch die Macht der selbst herauf beschworenen Bilder. Mit einer unbändigen Bilderflut und erzählerischen Kraft werden Ängste geschürt und Hoffnungen geweckt, zusammengeworfen und überwunden. Und am Ende ergibt alles einen Sinn, die Wirklichkeit und die selbstvorgehaltene Lüge, das Fliehen und das nicht Entkommenkönnen, das Traurige und das Glückliche. Und über allem und vorallem, das Leben und der Tod. All das ist möglich, wenn man das, was man liebt, festzuhalten versucht und nur fest genug an sich glaubt.

Dienstag, 13. Februar 2007

Hello (it's good to be back)

tja, es war irgendwie unvermeidlich und nun auch unumkehrbar. Der Niedliche hat sich nen Blog zugelegt. Bisher noch bei Myspace geblogt aber der langeweile Überdrüssig und mit Bock auf was Neues hier gelandet.
Ich weiß was jetzt kommt: "sieht aber nich sehr farbig hier aus!". Stimmt sag ich dann, weil mir is auch grad nich nach Bunt und Schrill und SpringinsFeld.

Was erwartet euch hier??? Die üblichen Ergüsse dessen was mir auf der Seele, dem Herzen oder auf dem musikalischen, filmischen, politischen oder sonstewelchem Bewusstsein lagert und raus will/muss, was auch immer. Es wird neues von Herrn Er geben und von Konzerten und ... ach lasst euch überraschen, ich mich nämlich auch.

In diesem Sinne, bis demnächst

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