Donnerstag, 22. Februar 2007

Pans Labyrinth

Pans-Labyrinth-2

Wenn man alles zu verlieren glaubt, was man liebt, was bleibt einem dann noch? Entweder nichts, oder die Fantasie. Wählt man das Nichts, ist man verloren darin, schlägt man den anderen Weg ein, dann wartet eine Zuflucht, ein kleiner Ort, ein Moment Schönheit. Doch wo steht geschrieben, dass das weniger gefährlich sein muss, als die Realität?
In Guillermo del Toros neustem, heute bei uns angelaufenem Film "Pans Labyrinth" ist es die Gestalt eines kleinen Mädchens, das eben jenen Ort aufzusuchen wünscht. Es ist die Erinnerung an ein vergangenes Leben, die Hoffnung auf einen Platz, an dem sie wichtig ist und sich geborgen fühlen kann. Es ist die Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe, nach einem Augenblick des Vergessens. All dies führt sie hinein in eine Welt, die nicht wirklich ist und doch immer mehr mit ihrer Realität verschwimmt. Und je mehr sie sich von ihrem Stiefvater wegwünscht, desto mehr wird einjeder in ihre Fantasie hineingezogen. Und irgendwann sind die Grenzen fließend, der Ort, den sie hinter sich zu lassen wünscht, nimmt mehr und mehr Einfluss auf ihre Zuflucht und ihre Fantasie durchdringt ihr normales Leben, mit fatalen Konsequenzen für beide Seiten ihrer Welt.
Es ist kein Film für Kinder, er ist nicht zu Unrecht erst ab 16 Jahren freigegeben, und doch ist es ein Film über Kinder und ihre Macht unsere Welt zu erkennen, so wie sie ist und sich dann davor mit aller Kraft zu verstecken, zu flüchten und sich selbst versuchen zu bewahren. Es ist ein Hochlied auf die Kraft der Einbildung und auch die Macht der selbst herauf beschworenen Bilder. Mit einer unbändigen Bilderflut und erzählerischen Kraft werden Ängste geschürt und Hoffnungen geweckt, zusammengeworfen und überwunden. Und am Ende ergibt alles einen Sinn, die Wirklichkeit und die selbstvorgehaltene Lüge, das Fliehen und das nicht Entkommenkönnen, das Traurige und das Glückliche. Und über allem und vorallem, das Leben und der Tod. All das ist möglich, wenn man das, was man liebt, festzuhalten versucht und nur fest genug an sich glaubt.
gizzy duststar - 22. Feb, 23:01

jetzt will ich den film noch unbedingter sehen als zuvor!

StrangeGuy - 22. Feb, 23:07

erst hm (?), dann wow

als ich raus kam war ich noch zwiegespalten drüber, weil ich was bissl anderes erwartet hatte, aber ... wow, beim rekapitulieren kam es dann doch über mich. Ich drück ihm am Sonntag bei den Oscars auf jeden Fall die Daumen!
gizzy duststar - 23. Feb, 11:27

ja, dann sind die oscars ein bißchen spannend für dich. dein review ist gut geschrieben. ;)
StrangeGuy - 23. Feb, 12:17

oscars and me

ich will heute noch versuchen "Letter from Iwo Jima" anzusehen um dann gut für SonntagNacht gerüstet zu sein ;-) werde auch nochmal drüber berichten und meine Fachkundigkeit in gewohnt subjektiver Form darreichen *g*

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